Was ist Access Control?

Topics DevSecOps Access Control

Definition

Access Control ist eine grundlegende Sicherheitsmaßnahme, die festlegt und durchsetzt, wer innerhalb der Systeme, Anwendungen oder Netzwerke eines Unternehmens auf digitale Ressourcen zugreifen oder diese ändern darf. Durch die Verwaltung von Benutzerberechtigungen und Zugriffsbeschränkungen basierend auf Rollen oder Attributen schützt Access Control sensible Daten, stellt die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicher und verhindert unbefugte Aktivitäten.

Überblick zu Access Control

Access Control (auf Deutsch “Berechtigungskonzept”) ist eine zentrale Sicherheitsmaßnahme, die festlegt, wer auf Systeme und Daten zugreifen oder diese ändern darf. Da Unternehmen zunehmend auf Cloud-native und verteilte Umgebungen umstellen, hilft ein starkes Berechtigungskonzept, interne Risiken zu minimieren. Durch die Durchsetzung passender Berechtigungen werden die Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen, Insider-Bedrohungen und menschlichen Fehlern reduziert.

Arten von Access Control

Role-Based Access Control (RBAC)

RBAC weist Berechtigungen basierend auf der Rolle eines Benutzers innerhalb eines Unternehmens zu. Jede Rolle ist mit einem spezifischen Satz von Zugriffsrechten verknüpft, sodass Benutzer nur auf die Ressourcen zugreifen können, die sie für ihre Aufgaben benötigen. RBAC vereinfacht das Management in großen Unternehmen, in denen mehrere Benutzer ähnliche Verantwortlichkeiten innehaben.

Attribute-Based Access Control (ABAC)

ABAC nutzt Richtlinien, die mehrere Attribute berücksichtigen – wie Benutzeridentität, Ressourcentyp, Standort, Gerät und Zeitpunkt des Zugriffs –, um zu entscheiden, ob der Zugriff gewährt wird. ABAC bietet eine fein abgestufte, kontextabhängige Steuerung und ist ideal für dynamische und komplexe Umgebungen.

Discretionary Access Control (DAC)

DAC ermöglicht es Ressourceneigentümern, selbst festzulegen, wer Zugriff auf ihre Assets hat. Obwohl es flexibel ist, erfordert DAC ein sorgfältiges Management, insbesondere in großen Organisationen, um unbeabsichtigte Offenlegungen zu vermeiden. Es wird häufig in weniger stark regulierten Umgebungen eingesetzt, in denen Flexibilität und einfache Implementierung im Vordergrund stehen.

Mandatory Access Control (MAC)

MAC ist das strengste Access-Control-Modell, bei dem Zugriffsrechte auf Basis von Informationsfreigaben und von Administratoren definierten Richtlinien durchgesetzt werden. Benutzer können die Zugriffsrechte nicht selbst ändern, was MAC besonders für Umgebungen mit hohen Sicherheitsanforderungen geeignet macht, wie etwa beim Militär oder in Regierungsinstitutionen.

Wie funktioniert Access Control?

Authentifizierung und Autorisierung

Access Control beginnt mit der Authentifizierung, die die Identität eines Benutzers anhand von Anmeldedaten wie Passwörtern, biometrischen Daten, Tokens oder Smartcards überprüft. Nach der Authentifizierung führt das System die Autorisierung durch, die festlegt, was der Benutzer auf Basis vordefinierter Richtlinien tun darf.

Access Control Lists (ACLs)

ACLs sind regelbasierte Listen, die definieren, welche Benutzer oder Gruppen auf bestimmte Ressourcen zugreifen dürfen und welche Operationen sie ausführen können. So kann eine ACL beispielsweise festlegen, dass nur bestimmte Benutzer eine Datei lesen, schreiben oder ausführen dürfen. ACLs ermöglichen eine feingranulare Kontrolle über digitale Assets.

Integration von Identity Management

Access-Control-Systeme werden häufig mit Identity-and-Access-Management-(IAM)-Plattformen integriert, um die Überprüfung von Benutzeridentitäten, die Benutzerbereitstellung und die Rollenzuweisung zentral zu steuern und zu vereinfachen. Die IAM-Integration stellt sicher, dass Benutzerzugriffe system- und anwendungsübergreifend konsistent und sicher bleiben.

Best Practices für die Implementierung von Access Control

Wachsam bleiben

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die sicherstellen, dass die betrieblichen und sicherheitsrelevanten Ziele bei der Implementierung von Access Control erreicht werden:

  • Prinzip der minimalen Rechtevergabe (Principle of Least Privilege, PoLP) anwenden: Benutzer sollten nur Zugriff auf die Informationen und Ressourcen erhalten, die sie für ihre Aufgaben benötigen.
  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) nutzen: Eine zusätzliche Authentifizierungsebene erhöht die Sicherheit erheblich.
  • Regelmäßige Zugriffsüberprüfungen durchführen: Periodische Audits stellen sicher, dass Berechtigungen weiterhin den aktuellen Aufgaben entsprechen.
  • Zugriffsereignisse protokollieren und überwachen: Detaillierte Protokolle helfen, verdächtiges Verhalten frühzeitig zu erkennen und erleichtern die forensische Analyse.
  • Trennung von Aufgaben (Separation of Duties, SoD) durchsetzen: Kein einzelner Benutzer sollte ohne Kontrollmechanismen die vollständige Kontrolle über kritische Prozesse haben.

Die Auswahl der richtigen Lösungen

Die Auswahl einer Access-Control-Lösung erfordert eine Bewertung der Unternehmensgröße, des regulatorischen Umfelds, der betrieblichen Komplexität und des technischen Reifegrads. Eine passende Lösung sollte mit Ihrer bestehenden Infrastruktur kompatibel sein und genug Flexibilität bieten, um mit dem Wachstum Ihres Unternehmens mitzuwachsen. Berücksichtigen Sie dabei sowohl aktuelle Anforderungen als auch langfristige Sicherheitsziele bei der Bewertung von Anbietern.

Wichtige Bewertungskriterien sind:

  • Skalierbarkeit und Leistung unter Belastung: Stellen Sie sicher, dass die Lösung auch bei hohem Aufkommen von Zugriffsanfragen zuverlässig arbeitet, insbesondere in großen oder verteilten Umgebungen.
  • Integrationsfähigkeit: Achten Sie auf Lösungen, die sich nahtlos in bestehende Systeme integrieren lassen, darunter IAM-Plattformen, CI/CD-Tools, Cloud-Services und Logging-Infrastrukturen.
  • Unterstützung verschiedener Access-Modelle: Wählen Sie Tools, die eine Vielzahl von Access-Control-Modellen wie RBAC, ABAC oder sogar individuelle Richtlinien unterstützen, um Ihrem Governance-Framework und Flexibilitätsbedarf gerecht zu werden.
  • Audit- und Compliance-Funktionen: Die Einhaltung von Vorschriften wie GDPR, HIPAA oder SOC 2 erfordert detaillierte Zugriffsprotokolle, Reporting-Funktionen und eine klare Richtliniendurchsetzung. Bevorzugen Sie Plattformen, die diese Prozesse vereinfachen.
  • Benutzerfreundlichkeit und administrative Kontrolle: Access Control sollte für Administratoren einfach zu konfigurieren, zu überwachen und zu aktualisieren sein, ohne zusätzliche Komplexität zu schaffen. Achten Sie auf intuitive Benutzeroberflächen, klare Berechtigungshierarchien und Automatisierungsmöglichkeiten für Richtliniendurchsetzung und Benutzerbereitstellung.

Kontinuierliches Monitoring und Auditing

Effektives Access Control erfordert eine kontinuierliche Überwachung. Monitoring-Tools verfolgen Zugriffsversuche, Nutzungsmuster und Anomalien. Auditing stellt sicher, dass Zugriffsrichtlinien korrekt durchgesetzt werden, und unterstützt die Einhaltung von Compliance-Anforderungen wie DSGVO, HIPAA oder SOC 2.

Herausforderungen bei der Implementierung von Access Control

Schwachstellen vermeiden

Eine zentrale Herausforderung besteht darin, dass Access-Control-Lösungen zwar unverzichtbar sind, jedoch leicht kompromittiert werden können, wenn häufige Fehler übersehen werden:

  • Übermäßige Berechtigungen: Benutzer sammeln im Laufe der Zeit oft zusätzliche Rechte an, die bei Rollenwechseln nicht entzogen werden.
  • Verwaiste Konten: Konten von ehemaligen Mitarbeitenden oder Drittanbietern bleiben möglicherweise aktiv und stellen ein Sicherheitsrisiko dar.
  • Fehlkonfigurierte ACLs: Ungenaue Zugriffsregeln können sensible Daten für unbefugte Nutzer zugänglich machen.

Berechtigungen verwalten

Mit wachsender Anzahl an Benutzern und Systemen wird die Verwaltung von Berechtigungen zunehmend komplexer. Zentralisierte Richtliniendurchsetzung und automatisierte Tools sind entscheidend, um Privilegienanhäufung zu verhindern und Rollenzuweisungen korrekt umzusetzen.

Die Balance zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit

Unternehmen müssen ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz von Assets und der effizienten Arbeitsweise ihrer Nutzer finden. Zu restriktive Access-Control-Regeln können die Produktivität behindern, während zu großzügige Richtlinien das Sicherheitsrisiko erhöhen.

Access Control mit der JFrog Platform verwalten

Die JFrog Platform stellt leistungsstarke Access-Control-Tools bereit, die die Sicherheit während des gesamten DevOps-Lifecycles erhöhen. Durch die Durchsetzung von Berechtigungen, Least-Privilege-Policies, die Integration mit Identitätsanbietern und eine prüfungsfähige Transparenz von Benutzeraktivitäten ermöglicht JFrog Teams ein proaktives Berechtigungsmanagement – ohne dabei die Entwicklungsabläufe zu behindern.

Die einheitliche Plattform von JFrog lässt sich nahtlos in Ihre bestehende Sicherheitsinfrastruktur integrieren und ermöglicht eine effektive Access Governance über Repositories, Builds und Pipelines hinweg. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website – machen Sie eine virtuelle Tour oder vereinbaren Sie jederzeit eine persönliche Demo.

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